47 Personen befinden sich auf der Schweizer Terror-Risikoliste.

Die Gefahr des islamistischen Terrorismus in der Schweiz nimmt zu, insbesondere durch eine neue Generation von „Tiktok-Terroristen“. Der nationale Nachrichtendienst (NDB) warnt vor 47 Personen, die auf der Schweizer Terror-Risikoliste stehen. Es gab rund 30 Verhaftungen wegen mutmaßlicher Anschlagsplanungen in der Schweiz und Europa in diesem Jahr, mehr als im Vorjahr. Die Bundesanwaltschaft bestätigt, dass die Zahl der Terrorismusfälle in den letzten Jahren stark zugenommen hat, hauptsächlich im Zusammenhang mit extremistischen Strömungen innerhalb des Islamismus.
Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass die mutmaßlichen Täter immer jünger werden. Terrorismusexperten bezeichnen sie als „Tiktok-Terroristen“, da sie oft auf Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram beginnen und später in geschlossenen Gruppen wie Telegram landen, um Videos von Anschlägen zu teilen. Jugendliche Terroristen waren vor zehn Jahren noch eine Ausnahme, heute sind sie eher die Regel. Dieses Phänomen stellt eine wachsende Herausforderung für die Sicherheitsbehörden dar.
In Europa ist der Terror wieder präsent, wie kürzlich beim Stadtfest in Solingen, Deutschland, wo ein Mann Besucher mit einem Messer angriff und Tote und Verletzte hinterließ. In Wien wurden Konzerte von Taylor Swift aufgrund von Terrorgefahr abgesagt. Auch in der Schweiz ist die Bedrohungslage erhöht, wie der NDB berichtet. Im März wurde ein orthodoxer Jude in Zürich lebensbedrohlich verletzt, nachdem er von einem 15-jährigen Jungen niedergestochen wurde, der sich mit dem Islamischen Staat solidarisierte. Drei Jugendliche aus dem Osten der Schweiz wurden festgenommen, da sie verdächtigt werden, den IS zu unterstützen und Bombenanschläge geplant zu haben.
Angesichts der verschärften Sicherheitslage fordert NDB-Direktor Christian Dussey mehr Personal, um diese Herausforderung bewältigen zu können. In Österreich wird über moderne Methoden zur Überwachung von Messengerdiensten wie WhatsApp, Telegram oder Signal diskutiert. In der Schweiz ist dies bereits möglich, jedoch nur mit Genehmigung des Bundesverwaltungsgerichts. Es ist entscheidend, dass die Sicherheitsbehörden angemessen auf die Bedrohung durch den Terrorismus reagieren und die erforderlichen Ressourcen erhalten, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.