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Wird China bald unattraktiv? Die EU-Kammer fordert Maßnahmen von Peking.

Die Europäische Handelskammer warnt vor erschwertem Marktzugang, undurchsichtigen Regelungen und schwacher Nachfrage in China. Laut einem Bericht wird der Markt für europäische Unternehmen aufgrund nicht erfüllter Reformen und zunehmender Probleme unattraktiver. Viele Unternehmen sehen die Risiken einer Investition in China die Erträge überwiegen. Die Wirtschaft kommt nicht in Gang, der Konsum im Inland ist schwach und die regierende Kommunistische Partei verunsichert mit undurchsichtigen Gesetzen. Dies führt dazu, dass Unternehmen mehr für Rechtsberatung ausgeben müssen.

Die Europäische Handelskammer bezeichnet die wirtschaftliche Lage in China als „Long Covid“. Nach der Coronapandemie habe die chinesische Wirtschaft es bisher nicht geschafft, sich vollständig zu erholen. Die Berechenbarkeit, Zuverlässigkeit und Effizienz des chinesischen Marktes für ausländische Unternehmen nehmen ab, und das Geschäftsumfeld wird immer politisierter. Es wird immer problematischer, in China Geld zu verdienen, da die Margen außerhalb der Volksrepublik teilweise besser sind.

Obwohl viele europäische Unternehmen aufgrund der schwierigen Lage in China mit weiteren Investitionen abwarten, zeigen sie keinen Rückzugstendenzen. Für Branchen wie Auto- oder Chemieindustrie ist China zu wichtig, um darauf zu verzichten. Allerdings prüfen rund ein Viertel der Mitglieder der Handelskammer aufgrund der Coronapandemie und geopolitischer Spannungen ihre Abhängigkeit von China in der Lieferkette zu reduzieren, indem sie die Produktion teilweise nach Indien oder Vietnam verlagern.

Eine Umfrage ergab, dass immer mehr Unternehmen pessimistisch in die Zukunft blicken, besonders in der Autoindustrie, Finanzdienstleistungs- und Medizinprodukte-Branche. Ohne Gegensteuern seitens Peking könnte sich dieser Trend fortsetzen. Topkadern der Kommunistischen Partei befürworteten Investitionen in das verarbeitende Gewerbe als Treiber für Chinas wirtschaftliche Entwicklung. Dies könnte zu Spannungen mit den Handelspartnern führen, da bereits mehr produziert als nachgefragt wird. Die EU-Kammer bemängelte, dass die Regierung keine konkreten Maßnahmen zur Anregung des Konsums festgelegt hat. Dieses Versagen bei wichtigen Wirtschaftsreformen könnte zu wachsenden Spannungen zwischen der EU und China führen.

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