Bettina Orlopp wird neue Chefin der Commerzbank, während die Unicredit eine Übernahme plant. Die Commerzbank hat beschlossen, die Konzernspitze neu zu besetzen, da sich die Unicredit in einem Übernahmekampf befindet. Bettina Orlopp, bisher Finanzvorständin und Vize-Vorstandschefin, soll den Chefposten übernehmen. Dies wurde vom Institut in Frankfurt bekannt gegeben. Mit dem Ausscheiden von Vorstandschef Manfred Knof wird Orlopp bald die Führung übernehmen. Gleichzeitig soll Michael Kotzbauer, bisher Firmenkundenvorstand, neuer Vize-Chef der Bank werden.
Im September hatte die Commerzbank überraschend mitgeteilt, dass Vorstandschef Manfred Knof seinen Vertrag bis Ende 2025 erfüllen, aber nicht verlängern wird. Er hatte den Umbau der Bank vorangetrieben. Mit dem Einstieg der Unicredit, die nach der Commerzbank greift, drängen Grossinvestoren auf eine rasche Klärung der Vorstandsfrage. In dieser kritischen Phase braucht die Commerzbank Klarheit. Orlopp galt bereits lange als Favoritin für die Nachfolge von Knof. Die 54-Jährige arbeitet seit 2014 für die Commerzbank und gehört seit 2017 dem Vorstand an.
Die Unicredit überraschte zuletzt mit einem massiven Einstieg bei der Commerzbank. Über Finanzinstrumente sicherten sich die Italiener die Option, ihren Anteil an der Commerzbank von 9 auf 21 Prozent zu erhöhen. Damit würden sie zum grössten Aktionär, noch vor dem Bund, der etwa zwölf Prozent hält. Gleichzeitig beantragte die Unicredit die behördliche Erlaubnis, ihren Anteil auf bis zu 29,9 Prozent zu erhöhen. Ein offizielles Übernahmeangebot für Deutschlands zweitgrösste Privatbank wird somit wahrscheinlicher.
Orlopp gilt als erfahrene Managerin, die seit 2014 für die Commerzbank tätig ist. Zuvor war sie Partnerin bei der Unternehmensberatung McKinsey. Sie hat lange als heisse Nachfolgekandidatin von Knof gegolten. Sie beschrieb sich selbst einmal als „treue Seele“, da sie in ihrer Karriere nur für zwei Arbeitgeber gearbeitet hat. Ihre Ernennung zur Chefin der Commerzbank kommt in einer Zeit des Umbruchs für das Unternehmen, da die Unicredit versucht, ihre Position als grösster Aktionär zu stärken und möglicherweise eine Übernahme anzustreben.
Der Einstieg der Unicredit bei der Commerzbank hat die Anteilseigner und Investoren in Aufregung versetzt. Die Unicredit sieht in der Commerzbank eine strategisch wichtige Investition und möchte ihre Präsenz in Deutschland stärken. Mit einer Erhöhung ihres Anteils könnte die Unicredit mehr Einfluss auf die Geschäftsentscheidungen der Commerzbank nehmen. Dies könnte sowohl Chancen als auch Risiken für die Commerzbank und ihre Aktionäre bedeuten, während sich das Unternehmen auf eine neue Führungsspitze vorbereitet. Die Zukunft der Commerzbank bleibt spannend und ungewiss, während das Unternehmen sich in einem Übernahmekampf behaupten muss.
