In Zürich muss ein Mehrfamilienhaus neuen Wohnungen weichen, was in der Nachbarschaft Kritik an den geplanten „Stadtvillen“ hervorruft. Bezahlbare Familienwohnungen sind in Zürich besonders knapp. Ein Inserat auf der Plattform „Flatfox“ wirbt derzeit mit einer 5-Zimmer-Maisonette-Wohnung im beliebten Kreis 6, jedoch ist die Miete bis Ende April 2025 befristet, da das Haus abgerissen und einem fünfstöckigen Ersatzneubau weichen soll. Dieser Neubau wird als „Stadtvilla“ am Irchelpark bezeichnet und sorgt für kontroverse Reaktionen in der Nachbarschaft.
Laut Berichten von „20 Minuten“ gibt es Kritik in der Gegend, da einige Bewohner nicht verstehen, warum das gut erhaltene Gebäude abgerissen werden muss. Einige bezeichnen den geplanten Neubau als unnötig und kritisieren die geplante hohe Miete von bis zu 10’000 Franken pro Monat als „absolute Frechheit“. Die Befürchtung besteht, dass aufgrund solcher Entwicklungen bald nur noch wohlhabende Personen sich eine Wohnung in Zürich leisten können.
Das Baugesuch für den Neubau befindet sich derzeit im Bewilligungsverfahren, wobei sich die Stadt Zürich dazu nicht äußert. Ein Sprecher des Stadtzürcher Hochbauamts teilt mit, dass die Bestandsliegenschaft des Mehrfamilienhauses Sanierungsbedarf habe und von den bisherigen Eigentümern verkauft wurde. Der CEO der Gross Generalunternehmung AG, einer der Eigentümer des Grundstücks, Hans Setz, erklärt, dass der Neubau drei 5,5-Zimmer-Wohnungen sowie je eine Wohnung mit 3,5 und 4,5 Zimmern umfassen wird. Der Neubau soll allen gesetzlichen Vorgaben entsprechen und auf Nachhaltigkeit ausgelegt sein.
Die Kontroverse um den geplanten Neubau eines Mehrfamilienhauses in Zürich zeigt die Spannungen zwischen dem Bedarf an bezahlbarem Wohnraum und der Entwicklung von Luxusobjekten in der Stadt. Während viele Menschen Schwierigkeiten haben, eine bezahlbare Wohnung zu finden, entstehen immer mehr exklusive Immobilien, die nur eine wohlhabende Bevölkerungsschicht ansprechen. Die Diskussion um Wohnungsbau und Stadtentwicklung wird weiterhin wichtig sein, um sicherzustellen, dass Zürich für alle Bevölkerungsgruppen lebenswert bleibt.
