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Landwirte geben nur selten freiwillige Kontrollen bekannt.

PCB-haltige Farbe in Ställen kann Kühe und ihr Fleisch kontaminieren. Die Bauern melden sich aber kaum für die freiwilligen Kontrollen. Zwei Kantone bieten Bauern an, die Ställe günstig auf PCB zu testen. Dieser giftige, krebserregende Stoff kann die Tiere und ihre Produkte kontaminieren, aber nur wenige Landwirte melden sich für die Kontrolle, vermutlich aufgrund möglicher Kosten.

In der Vergangenheit wurden beim Bau von Gebäuden in der Schweiz giftige Stoffe verwendet, darunter auch polychloriertes Biphenyl (PCB). Obwohl dieser krebserregende Stoff seit 1986 verboten ist, kann er in alten Kuhställen noch vorhanden sein und das Fleisch vergiften. Die Kantone Luzern und Schaffhausen haben deshalb Messkampagnen gestartet, um die Bauern auf das Risiko von PCB hinzuweisen. Trotzdem ist das Interesse der Landwirte gering.

Im Jahr 2014 wurde in einer Stichprobe im Bündnerland PCB-verseuchtes Fleisch entdeckt, das von Kühen stammte, deren Ställe mit PCB-haltiger Farbe gestrichen wurden. Der Chemiker Markus Zennegg warnte davor, dass bereits ein kleiner Farbsplitter eine ganze Kuh kontaminieren kann. Obwohl die meisten PCB-haltigen Farben aus den 50er-Jahren stammen, sind sie immer noch in einigen Ställen vorhanden und können in tierische Produkte gelangen.

Trotz der Gefahren und Risiken, die PCB für die Gesundheit von Mensch und Tier darstellt, zögern viele Bauern, ihre Höfe testen zu lassen. Die Angst vor den Kosten einer Sanierung nach einem positiven Testergebnis ist einer der Hauptgründe für die Zurückhaltung. Eine Sanierung kann bis zu 100’000 Franken kosten, wovon der Bund 75 Prozent übernimmt. Die fehlende rechtliche Grundlage auf Bundesebene, die Bauern zur Teilnahme an den Tests verpflichten könnte, trägt ebenfalls zur geringen Beteiligung bei.

Abgesehen von den Kosten ist auch die Frage der Freiwilligkeit ein Hindernis für viele Landwirte, die ihre Höfe nicht testen lassen möchten. Die Messkampagnen der Kantone Luzern und Schaffhausen, die Bauern die Möglichkeit bieten, ihre Ställe preisgünstig oder sogar kostenlos auf PCB zu testen, stoßen auf wenig Resonanz. Trotz Warnungen und Hinweisen auf die möglichen Gesundheitsrisiken, die PCB in tierischen Produkten darstellen kann, bleiben viele Bauern zögerlich.

Die Situation rund um PCB in Kuhställen und die geringe Bereitschaft der Bauern, ihre Höfe auf den gefährlichen Stoff zu testen, wirft Fragen auf und erfordert weitere Maßnahmen. Die Behörden müssen möglicherweise neue Anreize schaffen, um die Landwirte zur Teilnahme an den Kontrollen zu bewegen. Angesichts der langfristigen Auswirkungen von PCB auf die Umwelt und die Gesundheit von Mensch und Tier ist es wichtig, dass Maßnahmen ergriffen werden, um die Verbreitung und Kontamination dieses giftigen Stoffs zu reduzieren.

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