Erwin Wurm Ausstellung in der Albertina Modern lädt zum Mitmachen ein
Zur Feier seines 70. Geburtstags widmet die Wiener Albertina Modern dem Konzeptkünstler Erwin Wurm eine umfangreiche Retrospektive. Die Ausstellung erstreckt sich von seinen Anfängen bis in die Gegenwart und lädt die Besucher dazu ein, aktiv teilzunehmen. Erwin Wurm wird als Künstler beschrieben, der sowohl österreichische als auch globale Einflüsse in seine Werke einfließen lässt. Sein Schaffen umfasst sowohl konzeptionelle als auch formale Elemente, die soziale, inhaltliche und politische Anliegen reflektieren. Besonders hervorgehoben wird Wurms Erweiterung des Skulpturenbegriffs im 20. Jahrhundert.
Die Ausstellung in der Albertina Modern bietet den Besuchern die Möglichkeit, einen umfassenden Einblick in Erwin Wurms Schaffen zu erhalten. Von abstrakten Holz- und Metallgebilden aus den 1980er Jahren bis zu interaktiven „One Minute Sculptures“ der 1990er Jahre zeigt die Ausstellung eine Vielzahl von Werken. Besucher können beispielsweise auf Tennisbällen liegen oder mit Putzmitteln an einer Wand lehnen, um die Kunstwerke zu erfahren. Neue Arbeiten wie „As You Like It“ und „Think About Samuel“ sind von literarischen Inspirationen aus Werken von Shakespeare und Beckett geprägt, die Besucher dazu einladen, die Kunst mit vollem Körpereinsatz zu erleben.
Ein besonderes Highlight der Retrospektive ist eine Schule, die in Anlehnung an das „Narrow House“ von Wurm gestaltet wurde. Durch die eingeengte Architektur soll auf veraltete Erziehungsmethoden und Wissensvermittlung kritisch hingewiesen werden. Besucher können in das Gebäude eintreten und dort auf Lehrtafeln aus vergangenen Zeiten stoßen, die über verschiedene Themen informieren. Erwin Wurm zeigt damit, wie bestimmte Lehrmethoden und Wissensinhalte aus vergangenen Zeiten heute überholt sind und kritisch reflektiert werden müssen.
Die Ausstellung in der Albertina Modern präsentiert eine Vielzahl von Werken, die alltägliche Objekte auf unkonventionelle Weise interpretieren. Von deformierten Autos über kontrovers gestaltete Architekturikonen bis hin zu innig küssenden Würstchen und umschlungenen Gurken bietet Wurm eine Vielfalt von Interpretationsebenen. Auch die „Substitutes“, leere Gewandhüllen mit unnatürlichen Formen, wirken auf den Betrachter beinahe gruselig. Durch eine Kombination aus Skulpturen, Malerei und Zeichnungen zeigt Wurm seine Vielseitigkeit als Künstler und regt die Besucher zum Nachdenken an.
Insgesamt präsentiert die Retrospektive von Erwin Wurm in der Albertina Modern eine einzigartige Mischung aus frühen Arbeiten, bekannten Werken und neuen künstlerischen Aspekten. Die Kuratorin Antonia Hoerschelmann betont, dass alle Werke miteinander verbunden sind und einen roten Faden durch Wurms Schaffen ziehen. Die Ausstellung richtet sich sowohl an Kenner des Künstlers als auch an neue Besucher, die noch nicht so tief in Wurms Werk eingetaucht sind. Durch die Vielfalt der präsentierten Arbeiten wird die Retrospektive zu einem beeindruckenden Erlebnis für alle Kunstinteressierten.