Innovation aus der Schweiz: Wissenschaftler entwickeln Gehirn-Computer-Schnittstelle
Schweizer Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne EPFL haben eine miniaturisierte Gehirn-Computer-Schnittstelle entwickelt, die es ermöglicht, geschriebenen Text allein durch Gedanken zu erzeugen. Diese neue Technologie hat das Potenzial, die Lebensqualität von Menschen mit schweren motorischen Beeinträchtigungen wie amyotropher Lateralsklerose (ALS) und Rückenmarksverletzungen zu verbessern. Die Schnittstelle besteht aus extrem kleinen Chips mit einer Gesamtfläche von nur 8 mm2 und eignet sich für implantierbare Anwendungen.
Die Gehirn-Computer-Schnittstelle der EPFL kann Gedanken in lesbaren Text umwandeln, indem sie die neuronalen Signale des Gehirns entschlüsselt, die entstehen, wenn eine Person sich vorstellt, Buchstaben oder Wörter mit der Hand zu schreiben. Durch die Aufzeichnung der neuronalen Aktivität, die mit den Handbewegungen beim Schreiben verbunden ist, können diese Signale in Echtzeit verarbeitet und in digitalen Text übersetzt werden. Dies ermöglicht es den Menschen, zu kommunizieren, indem sie einfach an das Schreiben denken.
Die Forscher konnten bereits erfolgreich Daten aus früheren Live-Aufnahmen verarbeiten und die Handschrift mit einer beeindruckenden Genauigkeit von 91 Prozent in Text umwandeln. Der Chip ist in der Lage, bis zu 31 verschiedene Zeichen zu entschlüsseln, was eine Leistung darstellt, die bisher von keinem anderen integrierten System erreicht wurde. Obwohl der Chip noch nicht in eine funktionierende Schnittstelle integriert wurde, ist dieser Fortschritt ein vielversprechender Schritt in Richtung praktischer, implantierbarer Lösungen zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit von Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen.
Die EPFL-Forscher arbeiten bereits an der nächsten Generation dieser Technologie, die nicht nur das Schreiben von Text ermöglichen soll, sondern auch die Steuerung von Bewegungen. Ihr Ziel ist es, eine vielseitige Schnittstelle zu entwickeln, die auf verschiedene neurologische Störungen zugeschnitten werden kann und den Patienten ein breiteres Spektrum an Lösungen bietet. Durch die kontinuierliche Forschung und Entwicklung dieser Schweizer Technologie könnten in Zukunft noch mehr innovative Anwendungen und Verbesserungen für Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen erreicht werden.