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Erwartungen für Schweizer Konjunktur im August sind pessimistischer

Finanzanalysten und Ökonomen bewerten die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft negativer als noch vor einigen Monaten, wie eine Befragung der UBS zeigt. Der UBS-CFA-Indikator, der die Erwartungen für die nächsten sechs Monate misst, ist im August erstmals seit Januar wieder in den Minusbereich gerutscht. Dies deutet darauf hin, dass die befragten Analysten die Wachstumsaussichten der Schweizer Wirtschaft pessimistischer einschätzen als zuvor. Mehr als ein Viertel der Befragten erwartet sogar eine Verlangsamung des Wachstums.

Neben der Schweiz sind die Experten auch für andere wichtige Volkswirtschaften negativer eingestellt, insbesondere für die USA, wo 40 Prozent der Teilnehmer eine Verschlechterung der Konjunktur erwarten. Der nachlassende Inflationsdruck in der Eurozone und den USA hat den Konsens für Zinssenkungen verstärkt, wobei die Mehrheit der Befragten niedrigere kurzfristige Zinssätze in den nächsten sechs Monaten erwartet. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank im September liegt bei etwa 70 Prozent, und auch langfristig wird eine weitere Senkung nicht ausgeschlossen.

Die Mehrheit der Befragten geht von einem stabilen Wechselkurs des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro und dem US-Dollar aus, obwohl der Anteil der Analysten, die eine Abwertung des Frankens erwarten, leicht gestiegen ist. Die Überzeugung, dass der faire Wert des Euro-Franken-Kurses zwischen 0,9 und 1,0 liegt, wird von 71 Prozent der Teilnehmer geteilt, im Vergleich zu 61 Prozent im Vormonat. Insgesamt haben 30 Analysten aus der Schweizer Finanzbranche an der Umfrage teilgenommen.

Die Experten sind sich einig, dass die konjunkturellen Aussichten insgesamt gedämpft sind und auch die Wachstumsaussichten für die Schweiz eher pessimistisch sind. Die Erwartung niedrigerer Zinssätze in der Schweiz, der Eurozone und den USA sowie die hohe Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der SNB spiegeln diese Einschätzung wider. Trotz der negativen Stimmung herrscht jedoch Einigkeit über den stabilen Wechselkurs des Frankens, auch wenn einige Analysten eine Abwertung nicht ausschließen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Wirtschaft in den nächsten Monaten entwickelt und ob die Prognosen der Experten eintreffen werden.

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