Die Gehaltsunterschiede in großen Unternehmen nehmen immer weiter zu
In der Schweiz verdienen Top-Manager im Durchschnitt 143-mal mehr als ihre Geringverdiener. Dieser Unterschied ist laut einer Studie der Gewerkschaft Unia im letzten Jahr weiter angestiegen. Besonders deutlich wird die Kluft bei der UBS, wo CEO Sergio Ermotti 267-mal mehr verdient als der am wenigsten Verdienende. Sein Verdienst von 14,4 Millionen Franken in neun Monaten wirft die Frage auf, ob diese hohen Managergehälter gerechtfertigt sind.
Nicht nur die Top-Manager, sondern auch die Aktionäre der Schweizer Unternehmen profitieren immer mehr. Insgesamt wurden 45 Milliarden Franken an Dividenden ausgeschüttet, bei Roche und Nestlé allein waren es je 8 Milliarden. Die Gewinne steigen also, während die tiefsten Löhne kaum steigen. Trotz gestiegener Lebenshaltungskosten verharren die Löhne auf niedrigem Niveau, was die Ungleichheit weiter verschärft.
Die Gewerkschaft Travail Suisse hat bereits deutliche Lohnerhöhungen von bis zu 4 Prozent für das kommende Jahr gefordert. Die Unia plant am 21. September in Bern eine große Lohndemonstration. Die Forderung nach gerechteren Löhnen wird immer lauter, da das Geld für höhere Gehälter aufgrund der hohen Gewinne der Unternehmen vorhanden ist. Die Studie der Unia hat die Lohnsituation in den 36 größten Unternehmen der Schweiz analysiert.
In Lichte dieser Zahlen wird deutlich, dass die Diskrepanz zwischen den höchsten und den niedrigsten Löhnen in der Schweiz immer größer wird. Während einige Top-Manager Millionen verdienen, kämpfen viele Angestellte mit niedrigen Gehältern, die kaum die steigenden Lebenshaltungskosten abdecken. Es wird zunehmend gefordert, dass die Unternehmen gerechtere Lohnstrukturen schaffen und auch die Geringverdiener angemessen entlohnen.
Die Studie zeigt auch, dass die Gewinne der Aktionäre kontinuierlich steigen, während die Löhne der Mitarbeiter stagnieren. Dies wirft die Frage auf, ob die Unternehmensführung und die Aktionäre angemessen an den gemeinsamen Erfolgen beteiligt sind. Die Forderungen nach gerechteren Löhnen und einem angemessenen Ausgleich zwischen den verschiedenen Einkommensgruppen werden lauter und finden immer mehr Unterstützung in der Öffentlichkeit.
Es bleibt abzuwarten, wie die Unternehmen und die Politik auf diese Forderungen reagieren werden. Die Diskussion um gerechte Löhne und die Reduzierung von Einkommensungleichheiten wird in der Schweiz und weltweit immer wichtiger. Es liegt an den Entscheidungsträgern, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um die Kluft zwischen den Einkommensgruppen zu verringern und eine gerechtere Verteilung der Unternehmensgewinne zu gewährleisten.