Ausland

Papst löst diplomatische Krise mit Belgien aus

In Belgien hat Papst Franziskus die Abtreibung als „Mord“ bezeichnet und die beteiligten Ärzte als „Auftragsmörder“ kritisiert, was zu einer diplomatischen Krise zwischen Belgien und dem Vatikan geführt hat. Die Regierung Belgiens hat daraufhin den Botschafter des Vatikans einbestellt. Ministerpräsident Alexander De Croo nannte die Aussagen des Papstes „inakzeptabel“ und forderte Respekt für die Entscheidungsfreiheit von Frauen über ihren eigenen Körper.

Während seines Besuchs in Belgien kritisierte Papst Franziskus auch die belgischen Abtreibungsgesetze als „kriminell“ und lobte den belgischen König Baudouin, der 1990 kurzzeitig abdankte, um ein Abtreibungsgesetz nicht unterzeichnen zu müssen. Die Spannungen zwischen Belgien und dem Vatikan waren bereits während des Besuchs des Papstes deutlich geworden, als De Croo den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche bei der Begrüßungszeremonie anprangerte.

Als Reaktion auf die Äußerungen des Papstes zitierte De Croo den Vatikan-Botschafter zu sich und kritisierte die Einmischung eines ausländischen Staatsoberhaupts in belgische Gesetze als inakzeptabel. Die Wortwahl des Papstes löste eine Debatte im belgischen Parlament aus und führte zu diplomatischen Verstimmungen. Franziskus vertritt in Sexualfragen die traditionelle katholische Lehre und lehnt Abtreibung, künstliche Verhütung und gleichgeschlechtliche Ehen ab.

Die Meinung des Papstes zu gesellschaftlichen Themen ist für 19% der Befragten sehr wichtig, da er eine bedeutende Instanz darstellt. Trotz seiner harten Haltung gegenüber Abtreibung und Verhütung betont Franziskus die Würde der Frau und fordert ihre stärkere Beteiligung in der Kirche. In Einzelfällen befürwortet er einen barmherzigen Umgang mit Geschiedenen und Homosexuellen. Die Situation zwischen Belgien und dem Vatikan bleibt angespannt, während die Diskussion über die Rolle des Papstes in der heutigen Gesellschaft weitergeht.

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