Mindestens 18 Opfer von Überschwemmungen in Mitteleuropa
Das verheerende Hochwasser in mehreren Ländern, darunter Polen, Tschechien, Rumänien und Österreich, hat mindestens 18 Menschenleben gefordert. Die Opferzahlen steigen weiter, und vielerorts ist das Land überflutet, Straßen und Felder stehen unter Wasser, Häuser sind vollgelaufen, und Deiche wurden teilweise zerstört. Die Meteorologen sagen weitere Niederschläge voraus, was die Situation verschlimmern könnte. Dramatische Szenen spielten sich in Niederösterreich ab, wo eine Frau vor den steigenden Wassermassen in den ersten Stock ihres Hauses flüchtete, während ihr Mann tragischerweise ums Leben kam.
In Polen sind bisher vier Todesopfer zu beklagen, und die Hochwassergebiete in Niederschlesien, Schlesien und Oppeln wurden zum Katastrophengebiet erklärt. In der Kleinstadt Klodzko sieht ein Teil der Fussgängerzone aus wie nach einer Bombenexplosion, und in Nysa wurden Patienten mit Schlauchbooten evakuiert. Der Bürgermeister von Paczkow ordnete die Evakuierung tiefer gelegener Ortsteile an, nachdem die Staumauer eines Stausees gerissen war. In Dresden steigt der Wasserspiegel der Elbe dramatisch an, und auch in Tschechien sind die Auswirkungen des Hochwassers spürbar.
In Tschechien wurden zwei weitere Todesopfer bestätigt, und die Regierung spricht von einem Jahrhunderthochwasser in vielen Flüssen im Osten des Landes. Die Stadt Ostrava kämpft mit Deichbrüchen und Evakuierungen, während Strom- und Mobilfunknetze ausfallen. In Litovel sind 80 Prozent des Stadtgebiets überflutet, und die Bürgermeisterin von Jesenik beschreibt die Situation als apokalyptisch. In Rumänien sind bislang sieben Menschen durch das Hochwasser ums Leben gekommen, und tausende Bauernhäuser wurden erfasst. In Niederösterreich regnet es erneut heftig, und die Dammbruchgefahr bleibt hoch.
Die Ministerpräsidentin Niederösterreichs warnt vor der weiterhin kritischen und dramatischen Lage und berichtet von über 200 gesperrten Straßen und 1.800 evakuierten Gebäuden. Es gab auch Stromausfälle und große Probleme im öffentlichen Verkehr in Wien. Die Regierung hat für die Hochwassergebiete in Polen Hilfsgelder in Höhe von rund 240 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um den Betroffenen zu helfen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Tagen entwickeln wird und ob weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um das Ausmaß der Katastrophe einzudämmen.