Das letzte britische Kohlekraftwerk schließt seine Tore.
Grossbritannien, der Geburtsort der Kohleverstromung, hat beschlossen, als erstes grosses Industrieland kohlefrei zu werden. Das letzte Kohlekraftwerk in Ratcliffe-on-Soar nahe Nottingham wird geschlossen, und die konservative Regierung hat den Kohleausstieg um ein Jahr vorgezogen. Die Labour-Partei betont, dass Grossbritannien stolz sein kann, die Kohle mehr als 140 Jahre lang als Energiequelle genutzt zu haben, aber nun sei es an der Zeit für saubere Energie. Die Regierung plant, das Land zu einer „Supermacht für saubere Energie“ zu machen, indem sie auf Windkraft und neue Technologien wie CO2-Abscheidung und -Speicherung setzt.
Grossbritannien hat in den letzten Jahren seinen Anteil an Kohleverstromung drastisch reduziert und setzt nun verstärkt auf Atomkraft zur Energiegewinnung. Im Vergleich zu Deutschland, wo der Kohleausstieg für 2038 geplant ist, verläuft der Kohleausstieg in Grossbritannien deutlich schneller. Seit der Eröffnung des ersten Kohlekraftwerks im Jahr 1882 haben die britischen Kraftwerke laut Experten bereits 4,6 Milliarden Tonnen Kohle verbrannt und 10,4 Milliarden Tonnen CO2 ausgestossen. Die Entscheidung, aus der Kohle auszusteigen, wird sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene als grosser Schritt zur Bekämpfung des Klimawandels betrachtet.
Die britische Regierung ist zuversichtlich, dass der Kohleausstieg nicht nur der Umwelt zugutekommen wird, sondern auch neue Arbeitsplätze im Energiesektor schaffen wird. Energie-Staatssekretär Michael Shanks betont die Bedeutung der neuen Arbeitsplätze und Technologien für Grossbritannien und spricht von einem neuen Zeitalter im Energiesektor des Landes. Ziel ist es, die Energiesicherheit und -unabhängigkeit zu stärken, Familien vor steigenden Preisen für fossile Brennstoffe zu schützen und gleichzeitig den Klimawandel zu bekämpfen.
Experten sind beeindruckt von der Entscheidung Grossbritanniens, aus der Kohle auszusteigen, und sehen das Land als Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Der britische Regierungsberater Chris Stark hebt hervor, dass Grossbritannien den meisten G7-Volkswirtschaften weit voraus sei beim Kohleausstieg. Auch der Chef des Kraftwerkbetreibers Uniper, Michael Lewis, bezeichnet das Aus für das Kohlekraftwerk in Ratcliffe als „enorm grosse Sache“ auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Der Abschied von der Kohle markiert einen Meilenstein für Grossbritannien auf seinem Weg zu sauberer Energie und einem nachhaltigen Energiesystem.
Insgesamt zeigt die Entscheidung Grossbritanniens, aus der Kohleverstromung auszusteigen, dass der Klimaschutz und die Umstellung auf erneuerbare Energien weltweit an Bedeutung gewinnen. Die Regierung setzt auf eine Kombination aus Windkraft, Atomenergie und innovativen Technologien, um die Energieversorgung des Landes zu sichern und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Der schnelle Kohleausstieg Grossbritanniens kann auch als Signal an andere Länder dienen, dass die Umstellung auf saubere Energiequellen möglich ist und positive Auswirkungen für die Umwelt, die Wirtschaft und die Zukunft haben kann.