„Die Welt wird reicher“ – Ang Lee erhält den Praemium Imperiale
Der renommierte Praemium Imperiale wurde dieses Jahr an den Starregisseur Ang Lee und vier weitere herausragende Künstler verliehen. Der hoch dotierte Kulturpreis geht in der Kategorie Theater und Film an Ang Lee, sowie an die französische Konzeptkünstlerin Sophie Calle, die kolumbianische Bildhauerin Doris Salcedo, den japanischen Architekten Shigeru Ban und die portugiesische Pianistin Maria João Pires. Der Preis wird jährlich von der Japan Art Association vergeben und gilt als „Nobelpreis der Künste“.
Die diesjährige Auswahl der Künstlerpersönlichkeiten für den Praemium Imperiale soll die gewohnheitssprengende Kraft der Kunst im Zusammenleben der Menschen verdeutlichen. Ang Lee, geboren in Taiwan und arbeitend in den USA, ist einer der erfolgreichsten Regisseure der Welt. Er gewann mehrere Oscars, darunter für Filme wie „Brokeback Mountain“ und „Life of Pi“. Sophie Calle aus Frankreich arbeitet mit Fotografien, Videos, Installationen und Texten und gilt als Meisterin des Unaussprechlichen.
Die kolumbianische Bildhauerin Doris Salcedo setzt sich vor dem Hintergrund des jahrzehntelangen Bürgerkriegs in Kolumbien mit dem Thema Krieg und Vertreibung auseinander. Shigeru Ban, ein japanischer Architekt, beeindruckte die Jury mit seiner unverwechselbaren Designsprache und Materialinnovation, sowie mit nachhaltigen Konstruktionen aus Holz oder Karton. Maria João Pires aus Portugal wird als „Poetin am Klavier“ bezeichnet, die mit beeindruckender Zartheit und Dynamik spielt.
Der Praemium Imperiale stellt Kunst und Leben in direkte Verbindung und zeichnet Künstler aus, deren Schaffen die Welt in besonderem Maße bereichert. Die Preisträger werden im Oktober durch das japanische Kaiserhaus geehrt und erhalten jeweils 15 Millionen Yen. Bisher wurden 175 Künstlerinnen und Künstler aus 31 Nationen ausgezeichnet. Die Organisatoren suchen nach bahnbrechenden Künstlern, die Perspektiven aufzeigen, Grenzen versetzen und Tabus brechen. Der Preis wird seit 35 Jahren vergeben und dient als Anerkennung für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Kunst und Kultur.