„Schwindel“ von Hengameh Yaghoobifarah über queeres Begehren.
Der neue Roman „Schwindel“ von Hengameh Yaghoobifarah aus Berlin sorgt in der deutschsprachigen Literaturszene für Aufsehen. Der Klappentext beschreibt das Buch als eine Erzählung über queeres Begehren, das sich um eine Vierecksbeziehung zwischen Ava und ihren drei Liebenden Robin, Delia und Silvia dreht. Die Geschichte spielt sich auf dem Dach eines Hochhauses ab, wo die Protagonisten ihre Beziehungen reflektieren. Yaghoobifarah beleuchtet in ihrem Werk verschiedene Aspekte queerer Identitäten und verwendet neue sprachliche Formen, um die Vielfalt dieser Gemeinschaft darzustellen.
Die Figuren im Roman repräsentieren unterschiedliche Typen der queeren Community und thematisieren Vorurteile und Konflikte innerhalb der Szene. Die Rezensionen zu „Schwindel“ sind überwiegend positiv, mit Lob für die lebendige Darstellung von Begehren und den humorvollen, aber auch nachdenklichen Passagen des Buches. Hengameh Yaghoobifarah wurde 1991 in Kiel geboren und lebt und arbeitet nun in Berlin. Als nichtbinäre Person identifiziert sie sich mit verschiedenen Identitäten.
Von 2016 bis 2022 schrieb Yaghoobifarah die Kolumne „Habibitus“ für die „taz“, in der Themen wie Mode, Rassismus und Kritik am linken Milieu behandelt wurden. Besonders bekannt und umstritten wurde die Autorin jedoch durch ihre Kolumne „All cops are berufsunfähig“, die im Juni 2020 für kontroverse Diskussionen sorgte. Der Text schlug vor, Polizist:innen auf der Mülldeponie zu entsorgen und löste eine Welle der Kritik aus. Sogar der damalige Innenminister Horst Seehofer erwog eine Strafanzeige gegen Yaghoobifarah, entschied sich letztendlich jedoch dagegen.
Trotz der Kontroversen um ihre politischen Äußerungen erntet Hengameh Yaghoobifarah mit ihrem neuen Roman „Schwindel“ Lob und Anerkennung für ihre literarische Arbeit. Der Roman wird für seine lebendige Darstellung queeren Begehrens, den humorigen Schreibstil und die vielseitigen Charaktere gelobt. Durch die thematisierte Vielfalt queerer Identitäten und die Verwendung neuer sprachlicher Formen trägt Yaghoobifarah zum Diskurs über queere Themen bei und gibt Einblicke in die Facetten der queeren Community. Mit ihrer unkonventionellen Art, Literatur und Politik zu verbinden, polarisiert die Autorin weiterhin und bleibt eine wichtige Stimme in der deutschen Literaturlandschaft.