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Volkswagen in der tiefen Krise: Was kommt als nächstes?

Volkswagen, Europas grösster Autohersteller, befindet sich in einer tiefen Krise. Die Verkaufs- und Produktionszahlen sind drastisch eingebrochen, von etwa 800’000 Autos pro Jahr auf nur 490’000 im Jahr 2023. Es wird befürchtet, dass bis zu 30’000 Stellen gestrichen werden müssen, aufgrund hoher Kosten und mangelnder Nachfrage. Die Werke in Hannover, Emden und Zwickau sind aufgrund fehlender Auslastung besonders betroffen.

Die Marke Volkswagen leidet unter hohen Energiepreisen, Lohnkosten und einer üppigen Verwaltung in Deutschland. Ein Auto für 30’000 Euro bringt nur etwa 700 Euro Gewinn, was weit unter den Zielvorgaben des Vorstands liegt. Zudem hat sich Volkswagen zu spät auf die Elektromobilität eingelassen, was es schwierig macht, mit günstigeren Modellen anderer Hersteller zu konkurrieren.

Die chinesische Konkurrenz drängt ebenfalls in den Markt und könnte Volkswagen den Anschluss abschneiden. Die Politik reagiert auf die Krise, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betonte die Bedeutung des VW-Konzerns, kündigte jedoch keine direkten Massnahmen an. Ein «Autogipfel» ist für Montag angesetzt, um über mögliche Unterstützungen zu diskutieren.

Betrachtet man die historischen und aktuellen Herausforderungen von Volkswagen, so zeigt sich, dass der Konzern seinen Vorteil bei der Dieseltechnologie nicht genutzt hat, um sich auf die Elektromobilität vorzubereiten. Die deutsche Autoindustrie insgesamt kämpft mit schwachen Absatzzahlen und hohen Kosten für den Umstieg auf den E-Antrieb. Volkswagen meldete im ersten Halbjahr einen Rückgang von 14 Prozent beim Überschuss.

Experten empfehlen, dass Volkswagen offen für ausländische Investoren sein sollte, um Technologie zu importieren und den Rückstand bei der Elektromobilität aufzuholen. Die Politik soll dabei nur die Rahmenbedingungen stellen und nicht direkt eingreifen. Die Bundesregierung plant Massnahmen zur Förderung der E-Mobilität, unter anderem durch Steuererleichterungen für Elektroautos. Es bleibt abzuwarten, wie Volkswagen und die Branche insgesamt auf die Krise reagieren werden.

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