Ein 28-jähriger Schweizer wurde wegen des heimlichen Filmens von Minderjährigen beim Urinieren auf der Toilette eines Einkaufszentrums erwischt und verhaftet. Er muss sich nun vor dem Bezirksgericht Bülach ZH verantworten. Ihm wird vorgeworfen, mehrere minderjährige Jungen beim Toilettengang gefilmt zu haben, um die Videos später für seine sexuelle Befriedigung zu nutzen.
Der Beschuldigte folgte den Jungen gezielt auf die Toilette und schob sein Handy unter der Trennwand der Kabine hindurch, um die Aufnahmen zu machen. In zwei Fällen sind sowohl der Zeitpunkt als auch die betroffenen Jungen bekannt, aber es soll mindestens sechs weitere Fälle gegeben haben. Die Staatsanwaltschaft sieht dies als Straftatbestand der mehrfachen Verletzung des Geheim- oder Privatbereichs durch Aufnahmegeräte an.
Als einer der Jungen im Juni 2023 das Vorgehen des Beschuldigten bemerkte und alarmierte, konnte die Polizei den Mann ausfindig machen und verhaften. Bei einer Hausdurchsuchung wurde eine umfangreiche Sammlung von Kinderpornografie entdeckt, die über 2000 Bilder und mehr als 200 Filme mit sexuellen Handlungen an Minderjährigen enthielt.
Die Verhandlung vor dem Bezirksgericht Bülach findet im abgekürzten Verfahren statt, da der Beschuldigte geständig ist und den Urteilsvorschlag der Staatsanwaltschaft akzeptiert. Er erhält eine bedingte Freiheitsstrafe von 14 Monaten und müsste nur ins Gefängnis, wenn er sich innerhalb einer Probezeit von zwei Jahren erneut strafbar macht. Darüber hinaus ist es ihm lebenslang untersagt, Tätigkeiten auszuüben, die Kontakt zu Minderjährigen beinhalten.
