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Asylsuchende Frauen sind sechsmal häufiger betroffen

Geflüchtete Frauen sind in der Schweiz sechsmal häufiger von Gewalt betroffen als Schweizerinnen. Dies geht aus aktuellen Statistiken hervor, die alarmierende Zahlen zeigen. Flüchtlingsorganisationen fordern daher griffige Massnahmen zum Schutz der Frauen, da das Asylsystem als „von Männern für Männer“ gemacht beschrieben wird. In einem aktuellen Fall in Bülach wurde eine 29-jährige Frau mutmasslich von ihrem Partner aus Afghanistan erstochen, was jedoch nur die Spitze des Eisbergs darstellt.

Die Forderungen der Flüchtlingsorganisationen nach mehr Schutz für geflüchtete Frauen werden lauter. Tahmina Taghiyeva von der Organisation Brava betont, dass Gewalt und Missbrauch im Asylwesen leider ein grosses Problem darstellen. Sie kritisiert das fehlende Bewusstsein für frauenspezifische Perspektiven im Schweizer System, das Frauen oft auf engem Raum mit Männern zusammenbringt, ohne adäquate Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Dies führt zu einer Retraumatisierung und belastet die betroffenen Frauen stark.

Im Bereich des Asylwesens sind Männer in der Überzahl, was die Spannungen und Konflikte zwischen den Geschlechtern verstärkt. Der Bundesrat hat daher bereits 2019 Massnahmen angeordnet, um die Sicherheit von Frauen in Bundesasylzentren zu gewährleisten. Alleinstehende Frauen und Frauen mit Kindern werden getrennt von männlichen Asylsuchenden untergebracht, jedoch gibt es noch Verbesserungsbedarf in der Umsetzung dieser Massnahmen.

Trotz der Massnahmen des Bundesrats gibt es Kritik an der unzureichenden Schulung des Personals in den Asylunterkünften. Tahmina Taghiyeva weist darauf hin, dass nicht nur männliche Asylbewerber als Täter infrage kommen, sondern auch Betreuer. Es fehlt nachts an weiblichem Betreuungspersonal, Fachleuten und Dolmetschern. Die Broschüren gegen Gewalt, die verteilt werden, sind oft unverständlich geschrieben und erreichen nicht alle Frauen in Notlagen.

Es bleibt die Frage, ob die Schweiz genug gegen Gewalt an Frauen unternimmt. Der Bundesrat hat zwar Massnahmen angeordnet, doch es besteht noch Handlungsbedarf in der Umsetzung und Schulung des Personals. Die Forderungen der Flüchtlingsorganisationen nach mehr Schutz für geflüchtete Frauen müssen ernst genommen werden, um die Sicherheit und das Wohlergehen der Frauen in den Asylunterkünften zu gewährleisten. Es ist wichtig, auf die spezifischen Bedürfnisse und Risiken von geflüchteten Frauen zu reagieren und ihnen den notwendigen Schutz und Unterstützung zu bieten.

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