Warum werden traumatisierte Kinder häufiger süchtig?
Suchtkrankheiten können sehr unterschiedlich aussehen, haben aber oft denselben Ursprung: ein zugrundeliegendes Kindheitstrauma. Experten wie Gabor Maté, Richard Schwartz und Bessel van der Kolk haben sich intensiv mit diesem Zusammenhang beschäftigt. Gabor Maté betont, dass Kinder, die in einem traumatischen Umfeld aufwachsen, oft Bewältigungsmechanismen entwickeln, die später zu Suchtverhalten führen können. Richard Schwartz, Begründer des Inneren-Familien-Systems, sieht Sucht als Versuch, unerträgliche Emotionen zu bewältigen. Bessel van der Kolk wiederum betont die Auswirkungen von Traumata auf das Gehirn und den Körper.
Das Gehirn von Kindern ist besonders anfällig für die Auswirkungen von Traumata, da es sich noch in der Entwicklung befindet. Stresshormone können die neurologischen Bahnen negativ beeinflussen und die Anfälligkeit für Suchtverhalten erhöhen. Richard Schwartz sieht in der Abspaltung bestimmter Selbstteile eine Reaktion auf traumatische Erlebnisse, die später zu destruktivem Verhalten wie Sucht führen kann. Bessel van der Kolk betont die Bedeutung von körperorientierten Therapieansätzen bei der Behandlung von traumatisierten Personen.
Die Erkenntnisse dieser Experten zeigen, dass frühkindliche Traumata eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Suchterkrankungen spielen. Sie betonen die Bedeutung einer tiefgreifenden Heilung der traumatischen Wurzeln, um langfristig eine Genesung zu ermöglichen. Therapeutische Ansätze wie das IFS, körperorientierte Therapien und ein Verständnis für die neurobiologischen Auswirkungen von Traumata können dabei unterstützend wirken.
Judith Heede, eine deutsche Autorin und Lebensberaterin, die sich intensiv mit dem Thema mentale Gesundheit auseinandersetzt, betont die Wichtigkeit der Heilung von traumatischen Ursprüngen für eine langfristige Genesung. Sie erweitert ihr Wissen durch akademische Veranstaltungen und ein Psychologiestudium. Ihre Arbeit konzentriert sich insbesondere auf die Themen Trauma und Sucht.