Freizeit: Was haben die Römer in ihrer Freizeit getan?

Die Freizeitgestaltung ist keine moderne Erfindung, sondern hat eine lange Geschichte, die bis zur Römerzeit zurückreicht. Schon damals wussten die Menschen, wie sie sich in ihrer freien Zeit amüsieren und entspannen konnten. Ein bekanntes Beispiel für römische Freizeitbeschäftigung sind die Gladiatorenkämpfe, die zum festen Bestandteil der Unterhaltungskultur gehörten.
Im Jahr 321 wurde der Sonntag als offizieller Ruhetag festgelegt, was einen ersten Schritt zur Etablierung von freien Tagen darstellte. Die römische Zivilbevölkerung führte ein ähnliches Leben wie heutige Menschen. Tagsüber wurde gearbeitet, und abends entspannte man sich im Kreis der Familie. Obwohl es damals keine wöchentlichen Wochenenden gab, hatten die meisten Menschen regelmäßig freie Feiertage.
Das alte Rom war bekannt für seine zahlreichen Feiertage, die oft mehrere Tage dauerten. Besonders die Saturnalien im Dezember und die Volcanalien im August waren berühmt für ihre ausgelassenen Feierlichkeiten. Die Christianisierung des Römischen Reiches führte dazu, dass der Sonntag als Ruhetag festgelegt wurde, was eine neue Bedeutung für die Freizeitgestaltung der Menschen hatte.
Die Römer genossen ihre Freizeit vor allem in Gesellschaft von Freunden und Bekannten, oft in den vielen Tavernen der Städte. Spiele und Glücksspiele waren beliebte Zeitvertreibe, obwohl das Glücksspiel offiziell verboten war. Auch sportliche Aktivitäten wie Leichtathletik, Boxen und Ballspiele waren im römischen Reich weit verbreitet und wurden in speziellen Trainingsstätten, den Palästras, ausgeübt.
Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe zählten zu den beliebtesten Freizeitvergnügen der Römer, und große Veranstaltungen wie Zirkusspiele und Gladiatorenarenen zogen Massen von Zuschauern an. Der Ausdruck „Panem et Circenses“ von Juvenal verdeutlichte, wie die Machthaber das Volk mit Brot und Spielen bei Laune hielten. Gladiatorenkämpfe endeten jedoch nicht immer tödlich, und erfolgreiche Gladiatoren genossen einen ähnlichen Status wie heutige Stars.
Insgesamt ähnelte die Freizeitgestaltung der Römer der heutigen Gesellschaft, mit Aktivitäten wie Treffen mit Freunden, Spielen, Sport und großen Veranstaltungen. Die Geschichte der römischen Freizeitbeschäftigung zeigt, dass der Wunsch nach Unterhaltung und Entspannung schon seit Jahrhunderten in der menschlichen Natur verankert ist und sich im Laufe der Zeit nur in Form und Ausprägung verändert hat.